Bilingualer Erstspracherwerb und Sprachkompetenz der Kinder in Schweizer-chinesischen Familien : Untersuchung in einem dialektalen Umfeld der Deutschschweiz - PhDData

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Bilingualer Erstspracherwerb und Sprachkompetenz der Kinder in Schweizer-chinesischen Familien : Untersuchung in einem dialektalen Umfeld der Deutschschweiz

The thesis was published by Lötscher, Jie, in September 2022, University of Bern.

Abstract:

This paper deals with the topic of individual simultaneous bilingual first language acquisition using the example of the language pair German-Chinese. The focus of the research interest is on the language proficiency of bilingual children from binational and bilingual families as well as on the corresponding implemented family bilingual language education. These aspects were investigated empirically, using a qualitative approach. The main empirical concern of the present study is to investigate children’s simultaneous bilingualism with the language combination German and Chinese in a dialectal environment in the German-speaking part of Switzerland. For this purpose, a total of ten children from eight Swiss-Chinese families in the German-speaking part of Switzerland, aged between six and ten years, were each studied using developed language tests, picture storytelling, and qualitative interviews with their mothers. Language profiles of these ten bilingual children (each in both languages including dialectal interference), successes as well as challenges during bilingual language education in the different family profiles were systematically documented and analyzed.

The results of the research have shown that children are capable of harmonized simultaneous bilingualism even in the two languages, which do not belong to the same language family and are fundamentally different on many linguistic levels. Furthermore, it can be concluded from the research results that a good interplay mainly of factors such as conscious language education strategy, consistent implementation of family bilingual language education and sufficient language contacts plays the decisive role for the confident success of a harmonized bilingualism of the children. Last but not least, the classic “one person, one language” principle has been confirmed in the present study. The knowledge gained form the basis for the recommendations for parents in bilingual Swiss-Chinese families who strive for a promising family bilingual language education and who would like to bring up and educate their children bilingually in a targeted, efficient and successful way.Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Thematik des individuellen bilingualen Erstspracherwerbs am Beispiel des Sprachpaars Deutsch-Chinesisch. Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Sprachkompetenzen der bilingualen Kinder aus den binationalen und bilingualen Familien sowie die entsprechende durchgeführte familiäre bilinguale Spracherziehung. Diese Aspekte wurden empirisch untersucht, wobei qualitativ vorgegangen wurde. Das Hauptanliegen der Empirie der vorliegenden Arbeit besteht darin, die kindliche simultane Bilingualität mit der Sprachkombination Deutsch und Chinesisch in einem dialektalen Umfeld in der Deutschschweiz zu erforschen. Dazu wurden insgesamt zehn Kinder aus acht Schweizer-chinesischen Familien in der Deutschschweiz, die zwischen sechs und zehn Jahren alt waren, jeweils anhand von entwickelten Sprachtests, Bildergeschichtenerzählung und qualitativen Interviews mit den Müttern untersucht. Dabei wurden Sprachprofile dieser zehn bilingualen Kinder (jeweils in den beiden Sprachen inklusive dialektaler Interferenzen), Erfolge sowie Herausforderungen während der bilingualen Spracherziehung bei den unterschiedlichen Familienprofilen systematisch dokumentiert und analysiert.

Die Untersuchungsergebnisse haben gezeigt, dass Kinder dazu fähig sind, über eine harmonisierte simultane Bilingualität auch in den beiden Sprachen zu verfügen, die nicht zu derselben Sprachfamilie gehören und auf vielen sprachwissenschaftlichen Ebenen grundlegend unterschiedlich sind. Weiter lässt sich aus den Untersuchungsergebnissen schlussfolgern, dass ein gutes Zusammenspiel vor allem von Faktoren wie bewusster Spracherziehungsstrategie, konsequenter Durchführung der familiären bilingualen Spracherziehung und ausreichenden Sprachkontakten für den zuversichtlichen Erfolg einer harmonisierten Bilingualität der Kinder die entscheidende Rolle spielt. Nicht zuletzt hat sich das klassische „Eine Person, eine Sprache“-Prinzip bei der vorliegenden Untersuchung bestätigt. Die gewonnenen Erkenntnisse bilden die Basis für die Handlungsempfehlungen für Eltern in bilingualen Schweizer-chinesischen Familien, die eine aussichtsreiche familiäre bilinguale Spracherziehung anstreben und ihre Kinder zielgerecht, effizient und erfolgreich zweisprachig erziehen möchten.

The full thesis can be downloaded at :
http://boristheses.unibe.ch/3367/1/20loetscher_j.pdf


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